Handgemalte chinesische Landschaftsmalerei

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Die chinesische Landschaftsmalerei ist wie die chinesische Kalligraphie eine in China hoch angesehene Kunstform. Die verwendeten Seiden- oder Papierrollen sind wie bei der Kalligraphie sehr empfindlich und ermöglichen keinerlei Korrekturen, was den Maler dazu zwingt, das Bild bereits in seinem Kopf entstehen zu lassen, bevor er es auf dem Papier entstehen lässt. Da die chinesische Landschaftsmalerei auch der Meditation dient, verwendet der Künstler nur natürliche und schlichte Farben, die den Künstler und Betrachter nicht zu stark ablenken. Dies gilt allerdings nur für die Landschaftsmalerei und nicht für die Tier- oder Pflanzenmalerei. Meist findet man in den Bildern auch Schriftzeichen, welche die Situation, die auf dem Bild dargestellt wird, wiedergeben. Es können allerdings auch Sinnsprüche, Weisheiten oder Gedichte dargestellt werden. Außerdem wird der Name des Künstlers oder die Zeit,in der das Bild gemalt wurde, niedergeschrieben sein. Ein Siegelabdruck (meist in roter Farbe) findet sich auf allen Bildern und ist neben dem Künstlernamen wie eine Signatur des Malers zu sehen. Ein guter Maler beherrscht auch die Gravierung eines für sich individuell angefertigten Siegels.

Bilder entstehen aus der Phantasie heraus

Der traditionelle chinesische Künstler malt seine Bilder immer seinen Vorstellungen entsprechend. Er setzt sich zum Beispiel nicht in die Landschaft, um diese in einem Bild festzuhalten. Alle seine Vorstellungen und Gefühle lässt er so in seine Bilder einfließen, wodurch gerade in der chinesischen Landschaftsmalerei, über Darstellungen aus der Natur ein Gefühl der Ruhe und Harmonie entsteht. Zum Beispiel gab es im alten China einen sehr berühmten Maler, der sich den ganzen Tag dem Betrachten der Tiere in seinem wunderschönen Garten hingab. Er betrachtete die Schmetterlinge auf den Blumen oder die Fische im Teich. Als er am Abend zurück in seine Kammer ging, setzte er sich meditierend an seinen Schreibtisch. Nach einiger Zeit nahm er seinen Pinsel und fing an, das zu malen, was sein Geist von der Schönheit der Natur und dem Dasein der Tiere gespeichert hatte.

Die meisten Bilder im Hochformat sind sogannte Rollbilder. Rollbilder geben der chinesischen und japanischen Malerei und Kalligraphie eine ganz besonders exotische Note. Die Rollbilder sind am oberen Rand mit einem Holzstab und einer Stoffschlaufe versehen an der das Bild aufgehangen wird. Am unteren Rand wird in das Passepartout eine Papprolle eingebunden an der sich an den Enden ein Holzkopf befindet, der als Beschwerung dient um das Rollbild in die Länge zu ziehen.