Zeit der streitenden Reiche und Qin-Dynastie
Geschichte der chinesischen Malerei und Kalligraphie
In diesen beiden Zeitabschnitten wurden keine großen bekannten Fortschritte in Ausführung von feiner Kunst wie der Malerei oder der Kalligraphie gemacht. Sie zählt jedoch zu den wegweisenden Passagen chinesischer Geschichte und soll hier aus diesem Grund kurz thematisiert werden.
Zeit der streitenden Reiche (475 v. Chr. und 221 v. Chr.)
Nach dem Untergang der östlichen Zhou-Dynastie zerfiel das Reich in viele einzelne Kleinstaaten, von denen sich sieben durchsetzten um gegenseitig mit kriegerischen Mitteln die Macht über alle Staaten zu erlangen. Diese Phase (475 v. Chr. und 221 v. Chr.) wird in der chinesischen Geschichtsschreibung, als die Zeit der Streitenden Reiche: Zhangguo shidai 战国时代 bezeichnet. In dieser Zeit entwickelte sich die Kalligraphie mit der dazugehörigen Philosophie und Poesie weiter. Wobei besonders die Gedichte des Chu-Poeten Qu Yuan (340 v. Chr. bis 278 v. Chr.) zu erwähnen sind, der auch der Siegelschrift einen feinere Art gab.
Qin-Dynastie (221–207 v. Chr.)
221v.Ch. setzte sich Ying Zhen, der König der Qin, durch, um sich nach Einigung des Landes zum ersten Kaiser Chinas (Qin Shihuangdi 秦始皇帝 Bild rechts) ausrufen zu lassen und die erste Kaiserdynastie in China zu errichten. Das durch ein zentralvereinigtes Kaiserreich verwaltete Land sollte bis ins Jahr 1911 bestand haben.
Obwohl dieser Abschnitt der chinesischen Geschichte im Gegensatz zu der anderer Dynastien sehr kurz war, hat er doch die Grundlagen der späteren Dynastien und des modernen China gelegt. Während dieser Epoche entstanden die Grundzüge des chinesischen Staatswesens mit der Schaffung eines Beamtenstaates und der kaiserlichen Bürokratie.Die heutigen Provinzen ähneln in ihrer Fläche noch heute den damaligen Präfekturen und haben sich in ihrer Fläche kaum verändert. Wie oben erwähnt, gibt es aus dieser Zeit kaum erwähnenswertes im Bezug auf die Malerei oder Kalligraphie.
Nur die Siegelschrift, welche seit Beginn der Zhou-Dynastie verwendet wurde, und in den verschiedenen Provinzen zu regionalen Unterschieden in der Ausführung geführte hatte, wurden grundlegende Reformen durch Vereinfachung und Vereinheitlichung der Siegelschrift im ganzen Reich unterzogen. Aus der vereinfachten Siegelschrift entstand die Kanzleischrift (Lishu 隶书). Diese Schriftart, die bis heute auch gerne noch für Kalligraphien verwendet wird, ist in ihrer Ausführung mit dem Pinsel deutlich angenehmer und flüssiger zu schreiben. Dadurch konnten die damaligen Beamten wertvolle Zeit einsparen.Im Gegensatz zu der klobigen und eckigen Siegelschrift, weist die Kanzleihschrift deutlich weichere Elemente auf, die auf einen Fortschritt der Pinseltechnik hinweisen. Auch ein markantes Merkmal dieses Schrifttypen sind die erstmals in der Geschichte zu sehenden harmonisch ineinanderlaufenden dickeren und dünneren Linienführungen. Diese sollten die Vorboten der später entstandenen Schriftarten sein. (siehe Bild rechts unten)
Bitte lesen Sie hier mehr zur nachfolgenden Zeit der Han-Dynastie.